Krebsschmerzen

Krebsschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden von Krebspatienten und können die Lebensqualität der Patienten erheblich beeinträchtigen. Die Krankheit selbst, die Form der Ausbreitung (Metastasierung) oder Behandlungsverfahren (Chemotherapie, Strahlentherapie, Operation usw.) können Krebsschmerzen verursachen. Die Schmerzbehandlung ist ein wichtiger Bestandteil der Krebsbehandlung und umfasst die physische und psychische Unterstützung der Patienten. Im Folgenden finden Sie umfassende Informationen über Krebsschmerzen, ihre möglichen Ursachen und Behandlungsansätze:

1. was sind Krebsschmerzen und wie entstehen sie?

  1. Direkte Wirkung des Tumors
    • Der Tumor kann Schmerzen verursachen, indem er auf das umliegende Gewebe, die Nerven oder die Organe in dem Bereich drückt, in dem er sich befindet.
    • Vor allem Knochenmetastasen können die Struktur des Knochens stören und unerträgliche Schmerzen verursachen.
  2. Behandlungsbedingte Schmerzen
    • Postoperative Schmerzen: Schmerzen an der Operationsstelle, die mit einem Einschnitt oder einer Gewebeschädigung einhergehen.
    • Chemotherapiebedingte Schmerzen: Einige Arzneimittel können die Nervenenden beeinflussen und Taubheitsgefühle, Brennen oder Stechen in den Händen und Füßen verursachen (neuropathische Schmerzen).
    • Strahlentherapiebedingte Schmerzen: Entzündungen des Gewebes im Strahlenfeld, Hautreizungen oder verbrennungsähnliche Zustände können Schmerzen verursachen.
  3. Andere Ursachen
    • Nicht krebsbedingte Ursachen (z. B. Arthritis, Myalgie usw.) können ebenfalls gleichzeitig auftreten und vom Patienten fälschlicherweise für "Krebsschmerzen" gehalten werden.
    • Muskel-Skelett-Schmerzen aufgrund von längerer Bettruhe, Inaktivität oder Gewichtsverlust können das Bild ebenfalls verschlimmern.

2 Arten von Krebsschmerzen

  1. Somatischer Schmerz
    • Sie geht von oberflächlichen oder tiefen Geweben wie Muskeln, Knochen oder Haut aus.
    • In der Regel handelt es sich um einen scharfen, punktuellen und leicht erkennbaren Schmerz.
  2. Viszerale Schmerzen
    • Er geht von den inneren Organen aus (Leber, Darm, Niere usw.).
    • Er kann diffuser sein, drücken oder ein Gefühl der Fülle vermitteln. Manchmal ist eine genaue Lokalisierung schwierig.
  3. Neuropathische Schmerzen
    • Sie entsteht als Folge einer Schädigung oder Reizung des Nervensystems.
    • Sie können als brennende, stechende, stromschlagartige Empfindungen beschrieben werden. Sie können auftreten, wenn sich der Krebs auf das Nervengewebe ausgebreitet hat oder wenn Chemotherapie-Medikamente Nervenschäden verursacht haben.
  4. Gemischter (gemischter) Schmerz
    • Das gleichzeitige Auftreten mehrerer der oben genannten Schmerzarten. So können beispielsweise sowohl somatische Schmerzen aufgrund von Knochenmetastasen als auch neuropathische Schmerzen aufgrund von Nervenkompression gleichzeitig auftreten.

3. die Bewertung von Schmerzen

  1. Schmerz-Rating-Skalen
    • Numerische Schmerzskala (Schweregrade von 0 bis 10)
    • Visuelle Analogskala (der Patient markiert den Schmerz auf einer Linie)
    • Verbale Beschreibungsskala (leicht, mäßig, schwer usw.)
  2. Frage und Bewertung
    • Dauer, Intensität, Art des Schmerzes (brennend, stechend, scharf usw.)
    • Wann sie beginnt, auslösende Faktoren, in welcher Position oder mit welcher Bewegung sie zu- oder abnimmt
    • Andere Begleitsymptome (Übelkeit, Taubheit, Schwäche usw.)
  3. Körperliche Untersuchung und erforderliche Tests
    • Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren (Röntgen, MRT, CT, PET-CT) werden eingesetzt, um die Ausbreitung des Tumors und die mögliche Quelle der Schmerzen zu bestimmen.
    • Nervenleitfähigkeitsuntersuchungen (EMG usw.) gehören zu den Methoden, die bei Verdacht auf neuropathische Schmerzen anzuwenden sind.

4. die Behandlung von Krebsschmerzen: Medikamentöse Therapien

Medikamentöse Therapien zur Bekämpfung von Krebsschmerzen basieren in der Regel auf dem "Schmerzkaskadenmodell" der Weltgesundheitsorganisation (WHO):

  1. Nicht-Opioid-Analgetika (Schritt 1)
    • Bei leichten Schmerzen: Paracetamol, NSAIDs (Ibuprofen, Naproxen, etc.).
    • Manchmal haben sie neben der Schmerzlinderung auch eine entzündungshemmende Wirkung.
  2. Schwache Opioide (Schritt 2)
    • Bei mäßigen Schmerzen: Codein, Tramadol, etc.
    • Nebenwirkungen (Verstopfung, Übelkeit, Schwindel usw.) sollten überwacht werden.
  3. Starke Opioide (Schritt 3)
    • Bei starken Krebsschmerzen: Morphin, Oxycodon, Fentanyl, Methadon, usw.
    • Sie sind sehr wirksam bei der Schmerzbekämpfung, erfordern aber eine sorgfältige Anwendung und Überwachung im Hinblick auf Nebenwirkungen wie Suchtgefahr, Verstopfung, Atemdepression und Sedierung.
    • Die Behandlung wird je nach Reaktion des Patienten und Veränderungen des Schmerzprofils individuell angepasst.
  4. Zusätzliche Medikamente (Adjuvantien)
    • Antidepressiva (wie Amitriptylin, Duloxetin): Können bei neuropathischen Schmerzen besonders wirksam sein.
    • Antiepileptika (Gabapentin, Pregabalin, etc.): Werden zur Linderung von Schmerzen aufgrund von Nervenschäden eingesetzt.
    • Kortikosteroide (Dexamethason, etc.): Können Schmerzen lindern, z. B. bei Nervenkompression, Hirntumorödemen und Knochenschmerzen.
    • Bei Bedarf können auch Muskelrelaxantien oder Anxiolytika verabreicht werden.

5. andere Behandlungsmethoden bei der Behandlung von Krebsschmerzen

  1. Strahlentherapie
    • Es wird häufig zur Schmerzlinderung eingesetzt, insbesondere im Zusammenhang mit Knochenmetastasen.
    • Eine Bestrahlung kann den Tumor schrumpfen lassen, den Druck auf das umliegende Gewebe verringern und die Schmerzen lindern.
  2. Chirurgie
    • Die teilweise oder vollständige Entfernung des Tumors, der die Schmerzen verursacht, kann die Schmerzen lindern.
    • Auch Stabilisierungs- und Tumorentfernungsoperationen (Tumorverkleinerung) können durchgeführt werden, um die Wirbelsäulenkompression oder Knochenmetastasen zu beseitigen.
  3. Nervenblockaden und Interventionelle Schmerzbehandlungen
    • Epidurale oder intrathekale (um das Rückenmark herum) Katheteranwendungen können durchgeführt werden, um die Nebenwirkungen von hochdosierten Opioiden zu reduzieren.
    • Nervenblockaden (z. B. Zöliakalplexusblock) sind bei bestimmten Krebsarten (z. B. Bauchspeicheldrüsenkrebs) zur Linderung von viszeralen Schmerzen wirksam.
    • In ausgewählten Fällen können auch Radiofrequenzablation oder Injektionen von Neurolytika (die Nervengewebe zerstören) eingesetzt werden.
  4. Physiotherapie und Rehabilitation
    • Der Bewegungsapparat kann mit leichten Übungen, Massagen, Wärme- und Kälteanwendungen entspannt werden.
    • Empfohlen zur Linderung von Gelenk- und Muskelschmerzen und zur Erhaltung der Beweglichkeit.
  5. Psychologische und psychosoziale Unterstützung
    • Krebsschmerzen können durch Stress, Ängste und Depressionen verschlimmert werden.
    • Methoden wie Einzel- oder Gruppentherapien, Familienberatung, Entspannungsübungen und kognitive Verhaltenstherapie können die Schmerzwahrnehmung des Patienten positiv beeinflussen.
  6. Alternative und ergänzende Therapien
    • Methoden wie Akupunktur, Meditation, Yoga, Aromatherapie, Musiktherapie usw. können bei einigen Patienten zur Schmerz- und Stressbewältigung hilfreich sein.
    • Es wird jedoch empfohlen, diese Methoden in Verbindung mit konventionellen (medizinischen) Behandlungen und unter der Aufsicht eines Arztes anzuwenden.

6. die Bewältigung von Krebsschmerzen im täglichen Leben

  1. Regelmäßiges Führen eines Schmerztagebuchs
    • Es ist sinnvoll, Schweregrad, Dauer und auslösende Faktoren der Schmerzen zu erfassen und Änderungen im Behandlungsprozess mit dem Behandlungsteam zu teilen.
  2. Regelmäßige Einnahme von Medikamenten
    • Einnahme von Schmerzmitteln in der vom Arzt verordneten Häufigkeit und Dosis. Anstatt die Medikamente erst dann einzunehmen, wenn der Schmerz stärker wird, ist es wirksamer, sie regelmäßig einzunehmen.
  3. Achten Sie auf Ihre Ernährung und Flüssigkeitszufuhr
    • Eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen fördert das allgemeine Wohlbefinden.
    • Opioidkonsum kann zu Verstopfung führen; es ist wichtig, reichlich ballaststoffreiche Lebensmittel, Gemüse und Obst zu verzehren und Wasser zu trinken.
  4. Leichte Bewegung oder körperliche Aktivität
    • Übungen, die entsprechend dem Allgemeinzustand des Patienten unter Anleitung eines Arztes oder Physiotherapeuten durchgeführt werden, tragen zur Stärkung der Muskeln und zur Verbesserung der Durchblutung bei.
  5. Entspannungs-Techniken
    • Praktiken wie Atemübungen, Meditation oder geführte Bilder können die Wahrnehmung von Schmerzen lindern.
    • Sie trägt zum Stressabbau und zur psychischen Entspannung bei.
  6. Heiß-/Kaltanwendung
    • Heiße Umschläge bei Muskelschmerzen und kalte Umschläge bei Schwellungen, Entzündungen oder Verletzungen können lindernd wirken. Sie sollten in Absprache mit einem Arzt angewendet werden.
  7. Selbsthilfegruppen
    • Der Erfahrungsaustausch mit anderen Krebspatienten oder ihren Angehörigen kann eine wertvolle emotionale Unterstützung und Motivation sein.

7. wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

  • Anhaltende oder zunehmende Schmerzen trotz Schmerztabletten: Eine Umgestaltung des bestehenden Behandlungsplans oder andere Maßnahmen können erforderlich sein.
  • Plötzliche und starke Schmerzen, die von neuen Symptomen begleitet werden: Er kann auf einen Notfall wie Blutungen, Infektionen oder schnelles Wachstum eines Tumors hinweisen.
  • Zunahme der Nebenwirkungen von Arzneimitteln: Übermäßige Schläfrigkeit, Atembeschwerden, Magen-Darm-Probleme, Hautausschläge, etc.
  • Psychisch nicht beherrschbare Ängste und Depressionen: Die Unterstützung eines Spezialisten (Psychiater, Psychologe) sollte in Anspruch genommen werden.

Zusammenfassung

Krebsschmerzen sind ein äußerst komplexer Zustand, der sowohl durch die Krankheit selbst als auch durch die Behandlungsmodalitäten verursacht werden kann. Die Art (somatisch, viszeral, neuropathisch), Intensität und Dauer der Schmerzen sind von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Krebsschmerzen können mit einem ganzheitlichen Behandlungsplan, der eine medikamentöse Therapie (Opioid- und Nicht-Opioid-Analgetika, Begleitmedikamente), Strahlentherapie, chirurgische Eingriffe, interventionelle Methoden wie Nervenblockaden, physikalische Therapie und psychologische Unterstützungsansätze umfasst, weitgehend kontrolliert werden.

Das Hauptziel der Schmerzbehandlung ist es, die Lebensqualität des Patienten zu verbessern, ihm die Fortsetzung seiner täglichen Aktivitäten zu ermöglichen und es ihm so angenehm wie möglich zu machen. Es ist äußerst wichtig, für jeden Patienten ein individuelles Schmerzbehandlungsprotokoll zu erstellen und regelmäßige Nachuntersuchungen durchzuführen. Wenn die Schmerzen nicht aufhören oder sich ihre Intensität deutlich verändert, kann es notwendig sein, sofort einen Arzt aufzusuchen und die Behandlung zu überprüfen.

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